Es ist kaum zu glauben, aber wahr. Eben
noch bin ich hier in Saskatoon gelandet, eben noch prasselten die
ersten Eindrücke auf mich ein, eben noch habe ich zum ersten Mal bei Tim
Horton's gegessen, eben noch die Wohnung von Kathleen und Totti zum
ersten Mal betreten, eben noch die Kinder in die Arme geschlossen …
Doch alles hat einmal ein Ende, und das
ist gut so. Ich kehre nun zurück nach Deutschland. Ich steige in
Saskatoon in den Flieger und während ich über Toronto nach
Frankfurt am Main zurückkehre, während ich in den ICE nach
Montabaur steige, wo mich mein Vater abholt, habe ich meine Gedanken,
meine Erinnerungen, meine Eindrücke, meine neugewonnene Weltsicht.
Ja, Weltsicht, so kann man das nennen. Denn mein Horizont wurde auf
eine gewaltige Art und Weise erweitert.
Am Freitag machten wir einen Ausflug in
den Victoria Park am Ufer des South Saskatchewan River. Hier bot
sich mir die Möglichkeit, noch einmal die Saskatooner Anlagen zu
sehen und zu genießen, allerdings boten sich mir auch Einblicke in
die Wassertechnik der Stadt und in den Rudersportbetrieb. Doch seht
selbst, ich lasse hier auch noch einmal die Bilder sprechen.
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Das ist kein Sturmschaden, diesen Baum haben Biber umgelegt. |
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Das sind Alterswohnsitze, eine Art betreutes Wohnen |
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Back to the 60's? |
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Dieses Häuschen steht derzeit für 450.000 CAN$ zum Verkauf! |
Abends waren wir dann noch einmal bei
Madame Kanzler eingeladen zum BBQ. Ein sehr schöner Abend wurde das,
immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich bei einer echten
Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland gegrillt, gegessen und
geschmaust habe. Es waren noch zwei weitere Gäste anwesend,
Ronny
aus Greifswald, ein Zimmermann, der schon seit sieben Jahren in
Kanada lebt, allerdings als regelrechter Globetrotter schon in mehr
als dreißig Ländern dieser Erde war, und
Alexander, ein mehrfach
promovierter Professor für Biologie und Agrarwissenschaft, der für
eine Woche in Kanada zu Besuch war, und der bereits einen Tag vor mir
bereits nach Deutschland zurückkehrte, da er ja an einer Hochschule
im Mönchengladbach lehrt. Die Gespräche drehten sich um alles
Mögliche, unter anderem ganz allgemein auch um Politik, Geschichte,
Kultur, und vieles mehr. Barbara drückte mir ihr altes Akkordeon in
die Hände, auf dem ich dann ein paar deutsche Lieder zum Besten gab.
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Barbara Hoggard-Lulay, die Madame Kanzler |
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Ronny, der Zimmermann und Globetrotter |
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Alexander, der Professor |
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Bob Corn, alias Can D. Ssarb, alias Totti |
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Snow, eine etwas ältere Hundedame |
Der letzte Ausflug führte uns dann
heute – wie unheimlich passend für einen Abschluss – in ein
Salzwasserschwimmbad im Hotel & Mineral SPA „
Manitou Springs“
am Ufer des
Little Manitou Lake im kleinen Örtchen
Manitou Beach, etwa eine Fahrtstunde südlich von Saskatoon.
Ja, ihr habt richtig gelesen! Ich war bei Manitou! Sozusagen in den
ewigen Jagdgründen, in den
dark and bloody grounds, in den finsteren
und blutigen Gründen! Ich habe zwar nicht mit Manitou selbst
gesprochen und ich bin auch wieder zurückgekehrt – wer kann das
schon von sich behaupten? – aber die heilende Kraft des Salzwassers
hat mich dann noch einmal wirklich die Stimme des ewigen und
allliebenden Geistes vernehmen lassen. Auch konnten wir dort die
bereits schon einmal erwähnten
Hutterer (engl.
Hutterites), einer
evangelischen Freikirche mit eigener
Website, und ihr Verhalten
genauer studieren. Sie wirken so ähnlich wie die bekannten
Amish people (dtsch.
Amische), allerdings haben sie eine ganz eigene theologische
Philosophie und Lebensweise.
Derart gestärkt, besteige ich also den
Flieger! Farewell Canada! It was a great time here, I did enjoy it so
much! Aber – auch wenn ich viele meiner Leser vielleicht damit ein
wenig enttäusche, ich komme auch tatsächlich wieder gerne zurück.
Ja, ich lebe gern in Deutschland! Ich unterliege keiner falschen
Faszination für dieses Land – vielleicht bin ich dafür einfach
auch zu alt! Ich will aber auch keinem seine Träume nehmen! Wer
gerne nach Kanada auswandern möchte, der sollte es tun! Er sollte
allerdings mit ordentlichem Startkapital kommen und sich vorher an
Leute wenden, die diesen Weg beschritten haben, um Erfahrungen
auszutauschen, sonst könnte es vielleicht ein böses Erwachen geben,
das den Traum zerstört. Doch das ist eben alles nichts für mich!
Ich kehre zurück, dorthin, wo meine Wurzeln liegen! Ich kehre mit
Freude zurück. Ich werde niemals darum bitten, man möge mein Herz
an der Biegung des Flusses begraben, denn mein Herz gehört nicht
hierhin. Aber ich werde gerne wieder einmal im Urlaub für einige
Wochen Kanada besuchen! Immer wieder gern, oh, Land Of Living Skies!
2 Kommentare:
vielen lieben Dank fürs mitlesen von deinen Ferien in Canada
eine stille Mitleserin und Auswanderin seit vielen Jahren
Mary Granby Que
Vielen Dank für's Mitlesen und die netten Worten. :-)
Peter
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