Ein eigenartiges Gefühl bemächtigt
sich deiner, wenn du von der North Entrance des Yellowstone
Nationalparks über Gardiner, MT, den nördlichen Bundesstaat Montana
durchfährst. Nachdem du aus dem Wirrsal wundervoller Schluchten,
Täler und Berge des Yellowstone heraus bist, und dem Yellowstone
River hinauf folgst, siehst du zur Rechten am Horizont wunderbare
Bergrücken, in deren Höhen teilweise der Schnee noch liegt, und zur
Linken erstreckt sich bis zum Horizont eine nur von gelblich grünem
Gras und spärlichem Buschwerk bedeckte Ebene, die ihre einzige
Veränderung in der Form des Bodens erfährt, der mal weniger, mal
stärker gewellt erscheint. Die vorherrschenden Farben sind grün und
gelb, welche von einem mäßig bewölkten hellblauen Himmel ergänzt
werden, unter dem dein Fahrzeug auf schnurgeraden Straßen gen Norden
rollt. Und wieder stellt sich dieses Mischgefühl aus unendlicher
Freiheit und Beängstigung ein, welches ich schon in North Dakota
erfuhr und beschrieb, jene Einsamkeit die wohl noch schlimmer gewesen
sein muss, als man noch keine gut ausgebauten Straßen und
motorisierte Fahrzeuge hatte und dieses Land noch auf dem Rücken von
Pferden und Kutschen durchquerte. Ab und an zeigt sich dem
unbegrenzten Blick eine alleinstehende Farm, Kühe und Pferde grasen
in der Ebene, jedoch alles sehr weit auseinandergezogen und
verstreut. Verloren, wenn man so will, verloren in der endlichen
Unendlichkeit von Montana.
Wir nahmen den Highway 89 von Gardiner,
MT, bis Livingston, MT, wechselten dann auf die Interstate 90, von er
wir bei Big Timber, MT, wieder abfuhren um den Highway 191 in
Richtung Norden zu nehmen. Wir kamen über Harlowton, MT, Moore, MT,
wo wir eine erste kurze Rast einlegten, Lewistown, MT, ließen die
Judith Mountains rechts und die Little Rocky Mountains links liegen,
machten in Malta, MT, eine zweite kurze Rast an der Tanke und fuhren
dann weiter bis Loring, MT.
Wir reisten nicht quer durch Montana,
wir rasten quasi hindurch. Wir folgten weiterhin dem Highway 191 und
überquerten die kanadische Grenze in Port Of Morgan. Der Grenzbeamte
stellte seine üblichen Fragen, erledigte jedoch flott und problemlos
die Formalitäten, wünschte uns eine gute Heimreise und dann waren
wir wieder in der Provinz Sasketchewan in Kanada. Wir kehrten über
Val de Marie, SK, Swift Current, SK, wo wir bei Tim Horton's zu Abend
aßen, den Lake Diefenbaker und Delisle, SK, zurück nach Saskatoon,
SK, wo wir dann nach knapp 700 Meilen gesund und wohlbehalten
ankamen.
Damit endet nun der zweite Teil meiner
Kanadareise und der dritte und letzte Teil beginnt. Er wird nicht
mehr so postintensiv werden, davon ist auszugehen, aber einige
wenige, wirklich interessante Erfahrung im „Land Of Living Skies“
stehen mir noch bevor. Eine Woche werde ich noch hier sein. Eine
Woche, die angefüllt sein wird mit reichhaltigen Erfahrungen.
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