"Wine comes in at the mouth and
love comes in at the eye;
That's all we shall know for truth before we grow old and die;
I lift the glass to my mouth, I look at you, and I sigh."
That's all we shall know for truth before we grow old and die;
I lift the glass to my mouth, I look at you, and I sigh."
William Butler Yeats (1865-1939)
Dieses Zitat des großen irischen
Schriftstellers fand ich heute auf einer Gedenktafel für eine Frau mit Namen Caroline Zelizney (1957-2012),
die ich nicht kenne, die aber augenscheinlich für Saskatoon sehr
bedeutend ist bzw. war. Vermutlich eine Künstlerin, die im Zusammenhang mit der Mendel Art Gallery steht. Diese Gedenktafel befindet sich an einer Bank innerhalb des Civic Conservatory in der Mendel Art Gallery. Benannt wurde die Gallery nach Frederick S. Mendel (1888-1976). Er stammte aus der Ruhr-Pott-Stadt Recklinghausen.
Wir hatten uns heute vorgenommen, diese
Mendel Art Gallery zu besuchen. Dort gastiert gerade eine Ausstellung
unter dem Titel „Edo - Arts Of
Japan's Last Shogun Age (1603-1868)“, also es ging um die
Edo-Zeit in Japan zwischen 1603 und 1868, das große, letzte
Shogun-Zeitalter. Für mich als Kenji war das natürlich nicht nur
ein gefundenes Fressen, sondern geradezu auch ein Muss. Ich habe auch
hier eine ganze Menge Fotos gemacht und Filmclips gedreht. Eine
Auswahl der Fotos findet ihr natürlich hier, die Clips werden dann
auch Eingang in den Film finden, den ich von meiner Reise machen
werde.
Den Weg hin zur Gallerie nahmen wir am Ufer des South Saskatchewan River, entlang dem in diesem Blog schon mehrfach erwähnten Spadina Crescent in Richtung City. Man bemerkt hier ganz deutlich, welche gewaltigen, gesellschaftlichen Unterschiede es in diesem Land gibt, die die Menschen hier, die alle einen Migrationshintergrund haben, trennt. Im Gegensatz zu den nach außen hin heruntergekommen wirkenden Wohngegenden, durch die ich bisher gekommen bin, in denen das Gras sich seinen Weg durch den groben Beton der Gehwege sucht, was wiederum im krassen Gegensatz zu den relativ gepflegten Parks stehen, schlendert man hier durch wunderschöne schattige Alleen und die Häuser weisen wesentlich gepflegtere und sauberere Fassaden auf, als ich es bisher gewöhnt war. Diese Gegend wird auch als Mendel Site Park bezeichnet.
Am Fluss selbst führt ein Pfad
entlang, der manchmal in Form eines aus groben Brettern gezimmerten
Stegs die natürlichen Wegbereiche miteinander verbindet. Entlang
dieses Pfades sind Informationstafeln zu finden, die die einzelnen
Sehenswürdigkeiten dokumentieren und kommentieren, sei es nun die
einzelnen Brücken – unser Weg heute führte von der MacDonald
Bridge bis in die Nähe der University Bridge – die Staustufe oder
den Ankerplatz der „Prairie Lily“, des einzigen Schiffes, was auf
dem South Saskatchewan River in diesem Bereich fahren darf. Dieses
Schiff ist als Touristenattraktion hergerichtet, sieht aus wie eine
komische Mischung aus Fähre und Mississipi-Steamer und nimmt den
Reisewilligen für eine Stunde mit, um ihm Saskatoon vom Schiff aus
zu zeigen, eine „einzigartige Sache“, wie mir gegenüber einer
der Bordoffiziere behauptete. Einzigartig war hier dann auch der
Preis für die Passage, der mich entschieden davon abhielt,
mitzufahren.
Die University of Saskatoon erhebt sich
dann wuchtig und fabrikartig am gegenüberliegenden Ufer und nur ein
Blick auf den Stadtplan ermöglicht es einem, die wirkliches Größe
des Campusgeländes zu erahnen.
Alles in allem ein wirklich schöner
Tag, an dem wir mächtig geschwitzt haben, denn die Hitze stand bei
32° C und noch nicht einmal die Nähe des Flusses konnte die Schwüle
vertreiben und ein wenig Abkühlung bieten.
Abschließend möchte ich noch eine
kleine, recht witzige Anekdote zum Besten geben, die den heutigen
Blogeintrag abrunden soll: Kathleen hatte uns zum Spadina Crescent
gefahren und parkte unterhalb der MacDonald Bridge auf dem rechten
Seitenstreifen in Richtung City, direkt gegenüber des
Brückenparkplatzes. Wir hatten natürlich die beiden Kinder dabei, den
Kinderwagen, das Kinderfahrrad und dazu noch einige Taschen mit
Verpflegung. Wir luden alles aus und im Eifer des Gefechts verstaute
Kathleen den Autoschlüssel in ihrer „untypischen“ Frauentasche - einem Rucksack - im
Wagen, da sie die Hände freihaben wollte, um Max aus dem Auto zu
holen. Kaum war die Türe zu und die Schließautomatik hatte
gegriffen, viel es ihr natürlich ein. Was war da zu tun? Wir hatten
immerhin wie schon erwähnt 32° C im Schatten und die Kinder
brauchten die Getränke. Ihr Handy war ebenfalls im Wagen. Aufbrechen
konnten wir das Auto nicht, dazu fehlte uns das Werkzeug.
Gottlob
hatte ich mein Handy mitgenommen. Eigentlich nehme ich es ja hier
kaum mit raus, da ich sowieso nicht damit telefoniere. Wir riefen
Totti auf der Arbeit an und erklärten ihm die Situation. Er hatte
aber auch keinen Zweitschlüssel von Kathleens Wagen dabei. Also fuhr
er in seiner Mittagspause nach Hause, holte den Ersatzschlüssel und
brachte ihn zum Spadina Crescent. Welch' ein Hallo! Wir warteten
zirka anderhalb Stunden auf ihn. Wir nutzten die Wartezeit, um die
MacDonald Bridge zu besteigen, denn es führte eine Eisenleiter in
quadratischer Form nach oben. Die MacDonald Bridge verbindet das
Uni-Gelände mit der Stadt und es führt dort ein schmaler Holzsteg
direkt neben den Gleisen in luftiger Höhe über den Fluss, der auch
von vielen Fußgängern und Radfahrern genutzt wird.
Jetzt hab ich das Geschehen dieses Mal
einmal in zeitlich umgekehrter Reihenfolge erzählt. Öfter mal was
anderes … oder?
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