Donnerstag, 5. Juli 2012

Western Development Museum

 
Heute habe ich knapp drei Stunden im Western Development Museum von Saskatoon verbracht. Ich gehe ja eigentlich recht selten einmal privat ins Museum; wenn, dann verbringe ich mit Schulklassen einige Zeit dort, wenn sich ein Museum zur Unterstützung eines Unterrichtsthemas anbietet, wie das Jüdische Museum in Frankfurt zum Beispiel, oder wenn im Rahmen eines Schulausflugs oder einer Klassenfahrt ein Museum auf dem Weg liegt, wie das Johann-Sebastian-Bach-Haus und das Martin-Luther-Haus in Eisenach oder das Indianistik-Museum in der Villa Shatterhand in Radebeul bei Dresden. 



 
Ein solcher Museumsbesuch strengt in der Regel an und wenn man mit Kindern oder Jugendlichen dort hineingeht, so muss man die Zeit beschränken und dafür sorgen, dass die unweigerlich eintretende Langeweile entweder nicht zu früh einsetzt, oder sich ziemlich in Grenzen hält. 


 
Die Museumspädagogik ist da mittlerweile sehr erfinderisch. Man arbeitet mit Computerprogrammen, Animationen, Live-Performances, und ähnlichem. Was ich hier aber erleben durfte, ging weit darüber hinaus. 345 Fotos habe ich geschossen und 64 Filmclips gemacht! Das sagt wohl einiges aus. Ich werde hier einige wenige aussagekräftige Fotos posten. Der Rest kommt dann nach meiner Rückkehr auf meine Homepage in ein gesondertes Album. Einen "Kanada-Film" wird es dann auch auf YouTube geben.





Das Western Development Museum dokumentiert die Entstehung Saskatoons über die Jahrhunderte hinweg, die Entwicklung der Agrarwirtschaft und -Kultur und das Aufblühen der Automobil- und Bahnindustrie. Wenn man durch die Eingangstür hineinkommt, betritt man mit "Boomtown" eine Stadt, wie es sie wohl Ende des 19. Jahrhunderts hier in der Gegend gegeben haben könnte. An Stores ist alles vorhanden, ein Zahnarzt, eine Bank, ein Schmied, ein Bekleidungsgeschäft und der komplette Bahnhof. Das Ganze in Originalausstattung und garniert mit Pferden, Kutschen, Planwagen und Automobilen der Anfangszeit. Besondere Aufmerksamkeit wird den Landmaschinen gewidmet, die in ihrer schier unglaublichen Vielfältigkeit und Funktionalität in unzähligen Modellen gezeigt wurden. Ebenso findet man eine Automobileausstellung mit den typisch englischen und amerikanischen Marken Ford, Chrysler, Cadillac und vielen anderen. Auch hier erstreckt sich die Ausstellung über einen Zeitraum von knapp einhundert Jahren.
  








Dieser Zeitraum ist es dann auch, der auf dem Rundgang durch's Museum abgedeckt wird. Zu Beginn kann man einen kurzen Film sehen, der in Form einer Spielszene in die Gründerzeit zurückgeht. Die Figuren des Films begegnen dem Besucher dann in den unterschiedlichen historischen Etappen von 1867 bist heute immer wieder und zeigen, sozusagen an der Entwicklung ihrer Familie die Entwicklung Kanadas bis zum heutigen Tag. Alle Sinne werden angesprochen. Zeitgenössische Musik, Dialoge im Originalton, die nur eingespielt werden, atmosphärische Originalgeräusche und interaktive Bildschirme unterstützen den Besucher, ermöglichen ein Erleben mit unterschiedlichen Wahrnehmungen und verhindern das Aufkommen jeglicher Langweile durch eine beinahe Überfrachtung an Sinneseindrücken.










Wie dem auch sei - Wanderer, kommst du nach Saskatoon, besuche das Western Development Museum und sage, du habest es dir angesehen, wie es deine Pflicht befahl ...
 


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