Donnerstag, 12. Juli 2012

City Of Saskatoon, Saskatchewan, CA


  
The World War II Memorial Fountain Of Youth
Royal Canadian Navy, Army & Air Force Veterans
Dedicated By Kiwanis
City Of Saskatoon
Memory Of Those Who Give Their Lives
World War II
1939-1945

   
Die Worte fand ich in den Rand eines Brunnens eingraviert, den wir auf dem Weg in die City von Saskatoon fanden. Es war ein großer Brunnen und er stand inmitten des Kiwanis Parks, der Bestandteil des Meewasin Valley & Trail ist. Nicht einmal hier, Tausende von Kilometern von Deutschland entfernt, entging ich meiner unverschuldeten Verantwortung für die Greueltaten, die das Nazi-Regime unter Hitler im Namen Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs begangen hatte. Hier in Kanada, inmitten dieser ländlichen Provinz Sasketchewan, unter den "lebenden Himmeln", fand ich mit dem Kiwanis Park eine großangelegte Gedenkstätte, gewidmet all jenen, die während dieser Zeit ihr Leben hatten hergeben müssen.
  





  
Begonnen hatten wir unseren Weg dort, wo er tags zuvor geendet hatte, nämlich an der Mendel Art Gallery. Dort ließen wir das Auto stehen und schlenderten am South Sasketchewan River entlang in Richtung der City of Saskatoon, durchwanderten die Mendel Riverbank, das Island Sanctuary, vorbei am Kinsmen Park, bis wir schließlich den Kiwanis Park betreten konnten.
 



 
Unterwegs trafen wir auf ein Zelttheater, die Shakespeare's "Hamlet. Prince Of Denmark" zu Besten gaben, aber auch hier waren die Preise so gesalzen, dass sie eher abschreckten als anlockten. Da nutzte auch das großangelegte Motto „Shakespeare On The Sasketchewan Festival“ nichts. Ebenso konnten wir einen Blick in die Abwasserentsorgung der Stadt werfen, die, wie das ja viele Städte so tun, die an einem Fluss liegen, alles dort hinein leiten.
  




  
Unter der University Bridge angekommen, erlaubte uns der Blick unter die Brücke einige bemerkenswerte Einblicke in die Bausubstanz und den Zustand der Brücke. Man bilde sich hier seine Meinung selbst.
 




An der Straße entlang führte uns der Weg dann in Richtung der Broadway Bridge. Am Anfang des Kiwanis Parks machten wir Rast – an dieser Stelle mal ein großes Lob an Kathleen, die eine umwerfende Verpflegung immer wieder für solche Ausflüge vorbereitet; dabei denkt sie wirklich an alles!
 







Als Wegweiser zeigte sich uns bereits von weitem das imposante Gebäude des "Delta Bessborough Hotels" und der hohe Turm der St. Paul's Roman Catholic Church, welche immer wieder über den Wipfeln der Bäume zu sehen war, bis wir schließlich am eingangs erwähnten Memorial Brunnen angelangt waren, wo wir wieder eine Pause machten. Immerhin herrschte, wie schon die ganze Zeit, hier eine Temperatur von Mitte dreißig Grad Celsius. Da tat die Pause und das Plantschen im Brunnen wohl.








  
Am Bessborough Hotel vorbei gelangten wir auf einen Festplatz, wo ein Event stattfand, eine Art Kirmes mit Live-Musik und einer ganzen Menge von Ständen, an denen es die vielfältigsten Speisen und Getränke gab. Es handelte sich um "A Taste Of Saskatchewan - An outdoor dining and entertainment extravaganza. Featuring 30 of Saskatoon's finest restaurants and over 55 Saskatchewan bands". Auch hier störten uns die Preise – ja, jetzt denkt nicht, wir seien zu knickerig, weil ich das hier so oft erwähne, aber man muss es ja nicht übertreiben, wenn man weiß, wo man ein Eis um einiges billiger bekommt. Im Übrigen darf man hier an solche Leckereien wie Eis und Ähnliches keine europäischen Maßstäbe anlegen. Es ist hier schlicht und ergreifend wirklich alles ein wenig anders, das beginnt beim Eis, geht über so profane Dinge wie Butter und endet bei der Cola. Selbst die ist hier etwas anders.
 









 
Das versprochene Eis gab es dann an einem alten roten Doppelstock-Bus, der irgendwie aus England den Weg hierher gefunden hat. Ausgestattet mit einem englischen Nummernschild und innen zu einer Eisdiele umgebaut, stand er als Monument des Commonwealth am Eingang zur Hauptverkehrsader von Saskatoon, schräg gegenüber des Haupteingangs vom Delta Bessborough. Dort trafen wir auf zwei alte Trucker, Brian und Matthew. Matthew hieß mit Nachnamen Montana und war ein echtes Original. Wir kamen mit den beiden ins Gespräch und es waren echt nette Kerle. Matthew Montana trug einen weißen Sommerhut, den er in Montana (!) erstanden hatte; wie er mir erzählte, besaß er zwei von der Sorte, einen dicken Filzhut für den Winter und eben jenen weißen für den Sommer. Er nannte seinen Vornamen in einem Rutsch mit den anderen drei Evangelisten, Marcus, Luke und John, und behauptete, seine Mutter habe ihm diesen Vorname gegeben, weil er als Kind so „godlike“ gewesen sei.
 





Trucker Matthew Montana, now Schoolbus-Driver

 
Danach führte uns der Weg wieder zurück in Richtung Mendel Art Gallery. Dabei passierten wir wieder schattige Alleen und schöne Kirchen, wie die oben bereits erwähnte St. Paul's Roman Catholic Church, die ich kurz betrat. Es war Nachmittag und ich erwartete einen leeren Kirchenraum zu finden, aber, zu meiner Verwunderung saßen dort einige Personen weit verstreut in den Bänken und unter der Leitung einer Ordensschwester und von zwei Priestern, die auf ihren Plätzen nahe des Ambo saßen, wurde – natürlich auf Englisch – der Rosenkranz gebetet. Ich setzte mich für kurze Zeit still in die letzte Bank und hörte zu. Eine Oase in dieser multireligiösen Stadt, in der wirklich die Kirchen und Gotteshäuser der unterschiedlichsten christlichen Konfessionen Seite an Seite stehen und sogar ein Judenstern groß an einer Hausfassade prangte. Trotz allem gewann ich nicht den Eindruck, dass Religion hier eine große Rolle spielt. Es gibt sie, aber es gibt sie eben in einer unglaublichen Pluralität und sie koexistieren scheinbar friedlich nebeneinander.












 An zeitgenössischen Kunstwerken hatten wir auch einiges zu sehen bekommen, ob es nun eine Form von Graffiti oder eine Meißelarbeit oder eine Plastik war, am Weg fand sich eine ganze Menge dieser unterschiedlichen Formen der Bildenden Kunst.
  






  
Als wir zurück am Auto waren, gönnten wir den Kindern noch einen kurzen Abstecher ins "PotashCorp Playland" im "Kinsmen Park", wo wir mit einer kleinen Dampflock eine kleine Fahrt durch's Gelände machen konnten und abschließend im "Kinsmen Play Village" die Kids in den Paddling Pool zur Abkühlung stecken konnten.
 















 
Rundherum wieder ein sehr gelungener Tag.
 

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