The World War II Memorial Fountain Of
Youth
Royal Canadian Navy, Army & Air
Force Veterans
Dedicated By Kiwanis
City Of Saskatoon
Memory Of Those Who Give Their Lives
World War II
1939-1945
Die Worte fand ich in den Rand eines
Brunnens eingraviert, den wir auf dem Weg in die City von Saskatoon
fanden. Es war ein großer Brunnen und er stand inmitten des Kiwanis
Parks, der Bestandteil des Meewasin Valley & Trail ist. Nicht
einmal hier, Tausende von Kilometern von Deutschland entfernt,
entging ich meiner unverschuldeten Verantwortung für die
Greueltaten, die das Nazi-Regime unter Hitler im Namen Deutschlands während des
Zweiten Weltkriegs begangen hatte. Hier in Kanada, inmitten dieser
ländlichen Provinz Sasketchewan, unter den "lebenden Himmeln", fand ich
mit dem Kiwanis Park eine großangelegte Gedenkstätte, gewidmet all
jenen, die während dieser Zeit ihr Leben hatten hergeben müssen.
Begonnen hatten wir unseren Weg dort,
wo er tags zuvor geendet hatte, nämlich an der Mendel Art Gallery.
Dort ließen wir das Auto stehen und schlenderten am South Sasketchewan
River entlang in Richtung der City of Saskatoon, durchwanderten die
Mendel Riverbank, das Island Sanctuary, vorbei am Kinsmen Park, bis
wir schließlich den Kiwanis Park betreten konnten.
Unterwegs trafen wir auf ein
Zelttheater, die Shakespeare's "Hamlet. Prince Of Denmark" zu Besten gaben, aber auch hier
waren die Preise so gesalzen, dass sie eher abschreckten als
anlockten. Da nutzte auch das großangelegte Motto „Shakespeare On
The Sasketchewan Festival“ nichts. Ebenso konnten wir einen Blick in die Abwasserentsorgung der Stadt werfen, die, wie das ja viele Städte so tun, die an einem Fluss liegen, alles dort hinein leiten.
Unter der University Bridge angekommen,
erlaubte uns der Blick unter die Brücke einige bemerkenswerte
Einblicke in die Bausubstanz und den Zustand der Brücke. Man bilde
sich hier seine Meinung selbst.
An der Straße entlang führte uns der
Weg dann in Richtung der Broadway Bridge. Am Anfang des Kiwanis Parks
machten wir Rast – an dieser Stelle mal ein großes Lob an
Kathleen, die eine umwerfende Verpflegung immer wieder für solche Ausflüge vorbereitet;
dabei denkt sie wirklich an alles!
Als Wegweiser zeigte sich uns bereits
von weitem das imposante Gebäude des "Delta Bessborough Hotels" und
der hohe Turm der St. Paul's Roman Catholic Church, welche immer wieder
über den Wipfeln der Bäume zu sehen war, bis wir schließlich am
eingangs erwähnten Memorial Brunnen angelangt waren, wo wir wieder
eine Pause machten. Immerhin herrschte, wie schon die ganze Zeit, hier
eine Temperatur von Mitte dreißig Grad Celsius. Da tat die Pause und
das Plantschen im Brunnen wohl.
Am Bessborough Hotel vorbei gelangten
wir auf einen Festplatz, wo ein Event stattfand, eine Art Kirmes mit
Live-Musik und einer ganzen Menge von Ständen, an denen es die
vielfältigsten Speisen und Getränke gab. Es handelte sich um "A Taste Of Saskatchewan - An outdoor dining and entertainment extravaganza. Featuring 30 of Saskatoon's finest restaurants and over 55 Saskatchewan bands". Auch hier störten uns die
Preise – ja, jetzt denkt nicht, wir seien zu knickerig, weil ich
das hier so oft erwähne, aber man muss es ja nicht übertreiben,
wenn man weiß, wo man ein Eis um einiges billiger bekommt. Im
Übrigen darf man hier an solche Leckereien wie Eis und Ähnliches
keine europäischen Maßstäbe anlegen. Es ist hier schlicht und
ergreifend wirklich alles ein wenig anders, das beginnt beim Eis,
geht über so profane Dinge wie Butter und endet bei der Cola. Selbst die ist hier etwas
anders.
Das versprochene Eis gab es dann an
einem alten roten Doppelstock-Bus, der irgendwie aus England den Weg
hierher gefunden hat. Ausgestattet mit einem englischen Nummernschild
und innen zu einer Eisdiele umgebaut, stand er als Monument des
Commonwealth am Eingang zur Hauptverkehrsader von Saskatoon, schräg
gegenüber des Haupteingangs vom Delta Bessborough. Dort trafen wir
auf zwei alte Trucker, Brian und Matthew. Matthew hieß mit Nachnamen
Montana und war ein echtes Original. Wir kamen mit den beiden ins
Gespräch und es waren echt nette Kerle. Matthew Montana trug einen
weißen Sommerhut, den er in Montana (!) erstanden hatte; wie er mir
erzählte, besaß er zwei von der Sorte, einen dicken Filzhut für
den Winter und eben jenen weißen für den Sommer. Er nannte seinen
Vornamen in einem Rutsch mit den anderen drei Evangelisten, Marcus, Luke und John, und
behauptete, seine Mutter habe ihm diesen Vorname gegeben, weil er als
Kind so „godlike“ gewesen sei.
Trucker Matthew Montana, now Schoolbus-Driver |
Danach führte uns der Weg wieder
zurück in Richtung Mendel Art Gallery. Dabei passierten wir wieder
schattige Alleen und schöne Kirchen, wie die oben bereits erwähnte
St. Paul's Roman Catholic Church, die ich kurz betrat. Es war
Nachmittag und ich erwartete einen leeren Kirchenraum zu finden,
aber, zu meiner Verwunderung saßen dort einige Personen weit
verstreut in den Bänken und unter der Leitung einer Ordensschwester
und von zwei Priestern, die auf ihren Plätzen nahe des Ambo saßen,
wurde – natürlich auf Englisch – der Rosenkranz gebetet. Ich
setzte mich für kurze Zeit still in die letzte Bank und hörte zu.
Eine Oase in dieser multireligiösen Stadt, in der wirklich die
Kirchen und Gotteshäuser der unterschiedlichsten christlichen
Konfessionen Seite an Seite stehen und sogar ein Judenstern groß an
einer Hausfassade prangte. Trotz allem gewann ich nicht den Eindruck,
dass Religion hier eine große Rolle spielt. Es gibt sie, aber es
gibt sie eben in einer unglaublichen Pluralität und sie koexistieren
scheinbar friedlich nebeneinander.
An zeitgenössischen Kunstwerken hatten wir auch einiges zu sehen bekommen, ob es nun eine Form von Graffiti oder eine Meißelarbeit oder eine Plastik war, am Weg fand sich eine ganze Menge dieser unterschiedlichen Formen der Bildenden Kunst.
Als wir zurück am Auto waren, gönnten
wir den Kindern noch einen kurzen Abstecher ins "PotashCorp Playland"
im "Kinsmen Park", wo wir mit einer kleinen Dampflock eine kleine Fahrt
durch's Gelände machen konnten und abschließend im "Kinsmen Play
Village" die Kids in den Paddling Pool zur Abkühlung stecken konnten.
Rundherum wieder ein sehr gelungener
Tag.
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