Dienstag, 17. Juli 2012

Vierter Tag - Sturgis, SD - Keystone, SD

  
 Es war die Benzinpumpe! Unglaublich aber wahr! Obwohl das Auto im Mai noch in der Inspektion gewesen war, musste die permanente Hitze und die anhaltende Fahrtbelastung von knapp 800 Kilometern pro Tag die Benzinpumpe ziemlich aus dem Konzept gebracht haben. Sie funktionierte jedenfalls nicht mehr richtig und gab ständig falsche Werte aus, so dass die Motorautomatik schließlich sagte „No go!“ - im wahrsten Sinne des Wortes! - und den Motor schlicht und ergreifend abschaltete. Irre, woran manchmal selbst Autos erkranken können. 


 

 
 
Nachdem wir nun den ganzen Sonntag entspannt und relaxt hatten, waren wir zeitig aufgestanden und hatten uns auf den Weg in das fünf Meilen entfernte Sturgis gemacht, da wir dem Motor nicht trauten und den Weg nach Rapid City als zu riskant empfanden. Sturgis, SD, eine Hochburg der Biker und des Motorsports! Dort, in Jacobs Autorepair & Performance Service wurde uns sehr schnell geholfen und innerhalb weniger Stunden hatten wir einen neuen Benzinfilter und eine neue Benzinpumpe, so, wie es die oben bereits genannte Diagnose erforderte.
 













   
Wir verbrachten daher den ganzen Vormittag in Sturgis, bummelten durch die von Bikern und Bikerzubehör dominierten Straßen, in deren Ambiente man sich vorkam, wie in einem kleinen Cowboystädtchen des sagenumwobenen Wilden Westens. Wären die Autos nicht gewesen, die, obwohl man sie in Europa so in dieser Formenvielfalt und Altersklasse eigentlich nie zu sehen bekommt, ebenfalls antik wirkten, so hätten man den Eindruck haben können, mitten ins 19. Jahrhundert zurückversetzt worden zu sein. Der Harley-Davidsson-Laden lockte – by the way, ich habe hier bisher eigentlich nur Harleys gesehen, eine andere Marke an Motorrädern ist mir hier noch nicht begegnet – und in Bob's Family Restaurant nahmen wir ein klassisch amerikanisches Frühstück zu uns. Wir sahen uns in einem gut ausgestatteten Souvenir-Shop um, fanden eine Niederlassung von Wells Fargo – ich dachte, die alte Postkutschenlinie gäbe es gar nicht mehr! - und fanden dann schließlich um die Mittagszeit ein vortreffliches Mittagessen in „The Saloon & Steakhouse“ von „The Captain Morgan“ und „Crown Royal“. Ich verzehrte hier mein erstes echt amerikanisches Rib-eye-Steak in einem stimmungsvollen, sehr urigen Interieur.
 
















  
Nachdem wir dann das Auto aus der Werkstatt geholt und bezahlt hatten – by the way, knapp 370 US$ waren ein absolut angemessener Preis, auch wenn es nicht wirklich eingeplant war – ging es dann weiter in Richtung Mount Rushmore. Wir kamen durch Rapid City und dann ging es merklich bergan. Die Hills wurden höher, der Highway führte nun durch eine wunderschöne und atemberaubende Landschaft, bis wir dann schließlich in ein Tal fuhren, in dem der kleine Ort Keystone liegt, wo wir im Rushmore View Inn Quartier für die Nacht bezogen. Keystone, SD, liegt am Fuße des Mount Rushmore, wir konnten sogar bereits einen seitlichen Blick auf den berühmten Berg mit den Präsidentenköpfen werfen.
 















 
Der Abend verlief ruhig. Wir bummelten ein wenig durch die Straßen von Keystone, das sich ebenfalls, wie ich das bereits in Sturgis erlebt hatte, den Flair einer alten Goldgräberstadt aus dem 19. Jahrhundert zu geben schien, und in denen die Hitze förmlich stand und fast schon unerträglich schien. Ich erstand einen neuen Hut und bei Budweiser und Pizza beendeten wir den vierten Tag, bevor ein starkes Gewitter in der Nacht über uns herzog und uns Blitz und Donner in den Schlaf wiegten.
 

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